Eindrücke meiner Arbeit

Jeder der zu mir kommt, kommt erst einmal mit seinem individuellen Thema und Anliegen. Er formuliert daraus einen Sitzungsauftrag, was er bearbeitet haben möchte oder was am Ende als Ergebnis stehen soll. In den Sitzungen geht es nicht chronologisch zurück, sondern entlang an seinem formulierten Thema. In der ersten Woche geht es wie bei einer Treppe jeden Tag Stufe um Stufe hin zu tieferen Schichten der Seele. Man lernt sich so über die Reinkarnationstherapie selbst kennen, vor allem auf seelischer Ebene. 


Alles beginnt, in der ersten Woche, mit Wiese und Haus! Die Wiese deutet darauf hin: wo stehe ich gerade (auf seelischer Ebene) im Leben. Das Haus steht für die Persönlichkeit. Wie sehe ich mich selbst, wenn ich mich so von Außen sehe und wie sieht es in meinem Inneren aus. Vom Oberbewusstsein geht es anschließend über den Keller des Hauses zum ersten Mal runter in das Unterbewusstsein.



Heißt konkret: Ich stehe auf einer grünen Wiese, die Sonne steht direkt über mir, es ist Mittag. Es führt ein Weg links ab, dort steht ein Haus. Es wirkt verlassen und einsam. Ich gehe rein und da ist alles staubig. Ich gehe in den ersten Raum und dann in den zweiten Raum usw. Im Flur ist der Abgang zum Keller, da steht Gerümpel, ein altes Fahrrad...


Also so, wie wir es eben im normalen Leben auch gewohnt sind. Klingt erst einmal ziemlich unspektakulär, sagt aber schon eine Menge über das eigene Leben aus. Hier leiste ich Übersetzungshilfe. Wie z.B. das Haus steht übersetzt für die eigene Persönlichkeit.


In den anschließenden Sitzungen geht es in die früheren Leben hinein, wer man einmal war, was man gemacht hat. Es geht auch darum, welche Einstellungen, Absichten und Gefühle man in sich getragen hat und wahrscheinlich noch heute unbewusst in sich trägt.


Ein Klient kommt mit Depressionen, alles ist in den Bildern fad. Er hat wenig Lust etwas zu unternehmen. Immer kommt jemand, der Vater oder die Frau, und er kriegt eins auf die Mütze. Er lernt also jenen Anteil bildhaft kennen, der ihn von etwas abhalten möchte, worauf er eigentlich inständig Lust hat und wo es ihn im heutigen Leben blockiert. Er erlebt sich als Opfer und hat so die Gelegenheit die Blockade bewusst zu erleben. Jetzt hat er auch die Chance wieder Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.



In der zweite Woche geht es weiter in die Tiefe. Es gilt für sich und für sein Leben Bewusstsein zu entwickeln, das beinhaltet auch zu erfahren, wie gehe ich in meinem Leben mit den Ebenen Körper–Seele–Geist eigentlich um. Welche Ebene dominiert oder blockiert (um wieder in Fluss kommen). Oder ich bewege mich z.B. in Sachen Liebe und Gefühle zu sehr geistig, sprich kopfgesteuert.


Die Muster in den früheren Leben sind ähnliche Muster wie im heutigen Leben auch. Von Inkarnation zu Inkarnation leben wir das seelische Muster in gewisser gleicher Strickart. Jetzt haben wir die Möglichkeit, über das Hineingehen in immer weitere frühere Leben, dieses Muster kennen zu lernen. Deshalb mehrere Sitzungen hintereinander!



Eine Frau hat in der ersten Woche kennengelernt, dass sie gar nicht die arme schwache Frau ist. Sie wickelt die Männer um den Finger und sie fängt an, daran gefallen zu finden. Als Hexe kann sie auch heilen. In der zweiten Woche kommen dann bei ihr die Gewissensbisse hoch. Ist das richtig, was ich da tue, fragt sie sich. Sie fängt an darüber zu grübeln und vor lauter sich Anpassen-Wollen an das, was sie meint, was die Gesellschaft von ihr fordert, lebt sie ihre eigene Natur nicht mehr aus. Sie schneidet sich von ihrer eigenen Quelle ab und fängt an sich selbst zu blockieren.


In der dritten Woche findet die Begegnung mit dem Schatten statt. Der Schatten ist all das, was man nicht sein möchte und womit sich das "Ich" nicht identifizieren möchte. In unserem Alltag begegnet uns der Schatten über die Umwelt (Umwelt als Spiegel) oder über Körpersymptome. Das Prinzip von „Umwelt als Spiegel“ meint, dass die Umwelt im Außen - z.B. der Nachbar, die Eltern, die Frau - ungelebte eigene Anteile für uns lebt. Das geschieht natürlich unbewusst.  



Eine Klientin hatte sich von ihrem Mann getrennt. Der beschimpft sie seitdem sehr wüst und ist recht ungehobelt zu ihr. Kraftausdrücke schmeißt er ihr um die Ohren. „Du Blöde Kuh“ ist noch ziemlich charmant ausgedrückt. So will sie eigentlich selbst nie genannt werden. In der Therapie hat sie nun die Gelegenheit sich solchen Themen zu stellen, bei der sie angefeindet wird. Dies hatte sie schon in der Kindheit oder im Beruf erlebt. Wie sie mit ihrem Schatten umgehen soll, lernt sie nun endlich in der Therapie kennen.


Gleiches gilt auch für Körpersymptome. Eine weitere Klientin schlägt sich schon seit Jahren mit unterschiedlichen Körpersymptomen herum. Kaum war eines verschwunden und sie freute sich wieder ihr altes Leben leben zu können, fing wieder ein neues Symptom an. Sie war es leid und hatte nun in der Reinkarnationstherapie die Chance über das Erleben von früheren Leben einen direkten Kontakt herzustellen zu dem Thema, das auf seelischer Ebene dahinter liegt. Sie kommt über die inneren Bilder in Kontakt mit ihrer Seele und erfährt, was diese ihr über die Körpersymptome mitteilen möchte. Fein-Tuning und das Leben wird hier neu justiert.



Die vierte Woche rundet den gesamten Prozess nochmals ab, es geht sozusagen wieder aus der Tiefe der Bewusstseinsarbeit  heraus, verfeinert das Ganze nochmal, bietet neue Lösungswege auf und wendet vor allem den Blick wieder nach vorne.


Eine Frau hatte ihren Mann verlassen, sie nahm die Kinder mit. Er dagegen fühlt sich als Versager, weil er meinte, dass er es als Mann nicht geschafft hatte seine Familie zusammen zu halten. Er hat sich auch überfordert gefühlt. Wusste auch gar nicht, wie er Familie, Beruf und ein wenig Freizeit gerecht werden sollte. Er verarbeitet die gescheiterte Beziehung, akzeptiert auch, dass er eine schwache Seite in sich trägt. Er fängt an sein Leben neu zu gestalten. Er entdeckt in sich vergessene Qualitäten wieder, aber auch Pflichten, die er erledigen muss. Der verlassene Mann beginnt ein neues Leben, bei dem er seine Pflichten gerne erledigt, aber auch neue Bereiche im Leben etabliert. Zum Beispiel hat er nun mehr Lust tanzen zu gehen. Das Leben spielerischer zu sehen, hilft ihm aber auch im Beruf. Genauso die Zeit, die er mit seinen Kindern verbringt, die ist ihm jetzt wesentlich wertvoller.